Neue Generation von Computertomografen erspart Herzkatheter

„Wir erleben derzeit, wie die Diagnostik von Herzpatienten durch modernste Hightech-Durchleuchtungstechnik revolutioniert wird“, erklärt der Ärztliche Direktor des Klinikums Karlsburg Prof. Dr. Wolfgang Motz. Das Herzzentrum Karlsburg habe sich im vergangenen Jahr entschieden, als Vorreiter in Norddeutschland sogenannte Dual-Source-CT-Scanner von Siemens einzusetzen. „Mit der neuen Generation von Computertomografen lassen sich heute ebenso verlässliche Diagnosen treffen wie bei der Herzkatheteruntersuchung, ganz ohne Eingriff in den Körper des Patienten“, erklärt der Herzspezialist. Lange waren interventionelle Eingriffe mit dem Herzkatheter die einzige Möglichkeit, um bedrohliche Arterienverengungen am Herzen zu identifizieren.

Die Karlsburger Kardiologin Dr. med. Claudia Bischoff, seit über 20 Jahren im Herzkatheter-labor tätig und auf die invasiven Verfahren Ballondilatation und Stentimplantation spezialisiert, hat sich intensiv auf die neue CT-Technik vorbereitet. Dazu absolvierte sie u.a. Schulungen am Uniklinikum Erlangen. In ihrer Kompetenz liegt es seit gut sechs Monaten, Patienten, die nicht schwer vorerkrankt und nicht akut gefährdet sind, vor invasiven und nicht risikoarmen Eingriffen zu bewahren. „Mit den neuen CT-Scannern lassen sich Herzerkrankungen gut abklären“, betont die Oberärztin. Das neue Siemensgerät verfüge über zwei Röntgenröhren, die kontinuierlich um den Aufnahmetisch herum rotieren, sowie über zwei Detektoren, die eine besonders schnelle Untersuchung erlauben. „Sogar von rasch oder unregelmäßig schlagenden Herzen fertigt der Computertomograph Bilder in höchster Qualität und Detailgenauigkeit“, so Dr. Claudia Bischoff. Das erlaube ihr, sicherere und schnellere Diagnosen unabhängig von Größe, Statur und gesundheitlichem Zustand des Patienten zu treffen. Zudem werde die Untersuchungsdurchführung, Berechnung und Auswertung der Bilder durch Künstliche Intelligenz (KI) unterstützt, die in Sekundenschnelle auf krankhafte Veränderungen hinweist.

Die moderne Siemens-Technik im Klinikum Karlsburg besitzt noch weitere Vorteile, erklärt Radiologie-Assistentin Stefanie Lehrkamp. „Die Geräte arbeiten mit etwa der halben Strahlendosis im Vergleich zu herkömmlichen Systemen.“ Außerdem habe der Patient mehr Platz in der Röhre und fühle sich weniger beengt.

Von den bislang rund 250 Patienten, die ihre Diagnose nach dem neuen Verfahren erhielten, benötigten weit mehr als die Hälfte keine interventionellen Eingriffe. „Das ist ein schöner Erfolg der Technik im Sinne der Patienten“, freut sich Oberärztin Dr. Bischoff. Dann fügt sie hinzu: „Bei akuten Durchblutungsstörungen des Herzens, z.B. bei einem Herzinfarkt, kommt aber weiterhin umgehend der Herzkatheter zum Einsatz.“ Dann sei schnelles Handeln geboten.

„Das Klinikum Karlsburg hat als führendes Zentrum bei der Behandlung von jeglichen Herzerkrankungen mit der neuen innovativen CT-Technik in die Zukunft investiert“, so das Fazit des Ärztlichen Direktors Prof. Motz.